Ich wollte sein wie Hartmut Engler

Publish date: 2024-11-29

Ger­hard Poschner, wo erwi­schen wir Sie gerade?

Ger­hard Poschner: Auf der Auto­bahn zwi­schen Frank­furt und Stutt­gart. Ich bin gerade eben aus Madrid her­ge­flogen. Bis letzten Sommer war ich Gene­ral­di­rektor bei Real Sara­gossa, bis ich dort gekün­digt habe. Der­zeit harre ich der Dinge, die da kommen. Das Ziel ist natür­lich, bei einem Verein noch einmal in die gleiche Posi­tion zu kommen.

Schon als Spieler gingen Sie nach Spa­nien, 1999 zu Rayo Valle­cano.

Ger­hard Poschner: Ich wollte zum Ende meiner Kar­riere andere Ligen ken­nen­lernen und andere Spra­chen. Ich weiß, das erzählt jeder. Aber mir ging es schon damals darum, ein mög­lichst großes inter­na­tio­nales Netz­werk auf­zu­bauen.

In der Bun­des­liga haben Sie ins­ge­samt acht Jahre beim VfB Stutt­gart gespielt. Was läuft da der­zeit schief?

Ger­hard Poschner: Ich sehe beim VfB keine Hand­schrift, keine Phi­lo­so­phie. Dafür spre­chen auch die stän­digen Trai­ner­wechsel, es folgen ganz unter­schied­liche Typen auf­ein­ander. Es wird immer aus einer Not­si­tua­tion ein Trainer ver­pflichtet, der gerade auf dem Markt ist. Außerdem: Wenn man eine so erfolg­reiche Jugend­ar­beit macht, muss man das kon­se­quenter umsetzen.

Aus Ihrer Zeit beim VfB sticht das Jahr 1996/97 hervor, die Zeit des magi­schen Drei­ecks“ um Bobic, Elber und Balakow.

Ger­hard Poschner: Ich bin dankbar, dass ich so ein wun­der­schönes Jahr erleben durfte. Unab­hängig vom sport­li­chen Erfolg bleibt vor allem der unglaub­liche Zusam­men­halt in der Mann­schaft in Erin­ne­rung, der Spaß, den wir hatten. Es war Jogi Löws erstes Jahr als Trainer. Zu diesem Zeit­punkt hat die Mann­schaft aber gar keinen Trainer gebraucht. Wir haben uns selbst trai­niert und dis­zi­pli­niert. Ver­stehen Sie mich nicht falsch, aber Jogi hat genau das Rich­tige gemacht: Er hat nicht gestört.

Spaß hatten Sie auch abseits des Platzes – mit Fredi Bobic und Marco Haber nahmen Sie als Tra­gi­sches Dreieck“ eine Rap-Single auf.

Ger­hard Poschner: Es war ja noch die glor­reiche Zeit der Band Pur“. Die kommen aus dem glei­chen Ort wie ich. Nach einem Kon­zert sagte mir Sänger Hartmut Engler nach zwei Bacardi-Cola: Weißt du, was ich am liebsten machen würde: Fuß­ball spielen, wie du.“ Ich: Du Trottel, und ich würde am liebsten auf der Bühne stehen und so singen können wie du!“ Sein Pro­du­zent stand daneben. Ich ver­sprach ihm, dass ich ein Tape auf­nehmen würde. Er ver­sprach mir, dass er es pro­du­zieren würde. Fredi und Marco standen dabei, die musste ich gar nicht groß über­zeugen.

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